217 Projekte wurden in das Rennen um den Austrian Interior Design Award 2023 geschickt – davon 123 in der Kategorie Produktdesign und 94 in der Kategorie Innenarchitektur. Am 10. November fand die Preisverleihung im Rahmen der „Die Presse“-SCHAU in der Wiener Marx Halle statt. Initiator der Auszeichnung ist auch in seiner vierten Ausgabe der Building Innovation Cluster der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria.
„Mut zur Metamorphose“ war das Motto des Austrian Interior Design Awards 2023. „Damit würdigt er eine Generation von Gestalterinnen und Gestaltern, die unsere Beziehung zur Umwelt, zum Raum, zum Produkt und zum Konsum neu definiert. Viele von ihnen verfolgen den Anspruch, dass gutes Design mehr ist als nur eine schöne Form. Sie wollen einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und zur Nachhaltigkeit leisten. Die Entwürfe sind innovativ und wandlungsfähig. Sie zeigen Gestaltungswillen und Mut zur Metamorphose traditioneller Formen“, sagt Erich Gaffal, Manager des Building Innovation Clusters.
Finden Sie hier alle Auszeichnungen 2023 im Überblick.
Details dazu finden Sie in unserem >> Preisträger Katalog 2023 (pdf)
Design — Martin Mühlböck
Hersteller — mühlböck küche.raum GmbH
Fotos — Julia Traxler
Angelehnt an die traditionelle Form eines Tischherdes, spielt „relief.1657“ mit Flächen und Elementen, die sich plastisch vom Hintergrund absetzen. Die erhabene Arbeitsplatte nimmt das Gestaltungselement des Reliefs auf und hat darüber hinaus auch einen praktischen Nutzen. Das Holzschneidebrett lässt sich über den gesamten Arbeitsbereich bewegen und ermöglicht mit seiner variablen Position größtmögliche Aktivität beim Handwerk. Der Frage „Wohin mit dem Geschirrtuch?“ wird durch die seitliche Aussparung des Blocks Antwort gegeben. Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass die schlicht wirkenden Türen des Schrankmoduls sowie die aufliegende Tischplatte durch sorgfältig eingesetzte Intarsien die Ornamentik des Reliefs aufnehmen und somit eine zweite Tiefe erhalten. Der natürliche, erdende Charakter entsteht durch das Zusammenspiel der Materialien. Das dunkle Massivholz ergibt durch eine spezielle Ölung in Kombination mit der neu entwickelten Keramik-Edelstahl-Oberfläche ein stimmiges Gesamtbild.
Design — studio re.d
Hersteller — Tischlerei Josef Pichler
Fotos — REDUCE.DESIGN
Der ARRIVAL CHAIR ist ein kompakter, stapelbarer Holzsessel aus Buchensperrholz. Er kombiniert durchdachte Funktionalität mit ökonomischer Effizienz und vereint zeitloses Design mit nachhaltiger Produktion. Seine Ästhetik ist von den Bedingungen der Produktion inspiriert. Neben der Materialwahl üben die Möglichkeiten der verwendeten Maschinen einen
starken Einfluss auf die Form aus. Das Design des ARRIVAL CHAIRS stellt seine Herstellung in den Mittelpunkt und lässt seine Benutzerinnen und Benutzer nachvollziehen, wie aus Holz ein Sitzmöbel wurde. Alle Teile werden mit einer 3-Achs-CNC-Fräse aus Sperrholz gefräst. Der Sessel kann von der Lehne bis zum Fuß in wenigen Arbeitsschritten mit einfach verfügbaren Maschinen hergestellt werden. Damit wird eine kleinteilige und lokale Produktion möglich, in der auch Kleinserien funktionieren, die mit Massenprodukten konkurrieren können. Das spart sowohl Transportwege als auch Produktionsmittel und schont damit Ressourcen auf vielen Ebenen.
Design — Gebrüder Garnitschnig
Hersteller — Gebrüder Zwing
Fotos — Florian Raidt
Die Sitzskulpturen von Mathias Garnitschnig sind durch eine künstlerische Auseinandersetzung mit organischen Formen und technischen Infrastrukturen entstanden. Daraus macht der Traditionsbetrieb Gebrüder Zwing ein hochwertiges Polstermöbel. Loden aus Italien und Daunenflaum aus Österreich umgeben einen Kern aus Holz und Kaltschaum. Die Formensprache ist eine Interpretation von nichtmenschlichen Gestaltungsideen, die sich auf modernistischen Oberflächen ausdrücken. Im Biofilm einer Hausfassade kommen Interessen und Gestaltungsbeiträge verschiedener Spezies zusammen. Dieses Miteinander und Gegenüber vernetzt Weltanschauungen und Wissensformen. Das Konzept des Tête-à-tête-Möbels ist dafür der Ausgangspunkt: eine anatomische Sitz-Struktur, die Dialoge fördert und ein imaginäres Netzwerk schafft. Das Sporadische Institut der FH Dornbirn erforscht das Umfeld des Gebäudes. Dabei werden fossile Spuren von Lebensformen entdeckt, die das Erscheinungsbild unserer Welt mitgestalten. Aus Materialproben wurden Fungi isoliert und kultiviert, durch DNA-Extraktion und PCR-Tests identifiziert. Die Fungi inspirierten die Formensprache des Möbels.
Design — Studio MARCH GUT
Hersteller — Urban Wood Systems, TREWIT
Fotos — Jürgen Grünwald
Mit seiner Begeisterung fürs Radfahren ist der Fotograf und passionierte Rennradfahrer Jürgen Grünwald an MARCH GUT herangetreten, um eine Vision umzusetzen: Eine neue Idee, wie man ein Rad verstaut – samt Bekleidung und innerhalb der Wohnung. Das hat die Designer:innen und Befürworter:innen alternativer Fortbewegung in der Stadt doppelt motiviert. Das Ergebnis nach zwei Jahren Entwicklungszeit: U.W.S. Base. Alle Komponenten werden in Oberösterreich produziert. Das Holz wächst in Kroatien, die Tischlerei TREWIT ist aus Scharnstein. Die Grundkonstruktion von U.W.S Base besteht aus zwei Rundholzhälften, die auseinandergeschoben und auf die Raumhöhe fixiert werden. Gewindeschrauben dienen zur Feinjustierung und verspreizen die U.W.S. Base an der Decke und am Boden. In der platzsparenden eleganten Fahrradgarderobe kann das Fahrrad ohne Boden- oder Wandkontakt aufgehängt werden und trocknen. Platz ist nicht nur für ein bis zwei Räder, sondern auch für Zubehör wie Kleidung, Helm und Kleinteile.
Design — Christian Friedl
Hersteller — Christian Friedl
Fotos — Sebastian Friedl
Einen Tisch aus massivem heimischem Holz ohne separate Füße zu bauen, ist die Vision des Schöpfers. Biegeholz ist eine alte Handwerkskunst, die nur mehr Wenige beherrschen. Der Zeitaufwand lohnt sich für ein außergewöhnliches Unikat. MONO erzählt: „MONO – ein Synonym für Einheit, aus zwei verschiedenen Hölzern gebogen entsteht eine Skulptur, ein runder Tisch. 36 sorgfältig sortierte Teile aus Eichen- und Eschenholz werden zugeschnitten, in einem eigens angefertigten Kessel mit 100 Grad heißem Wasser gedämpft, über eine speziell entwickelte Schablone mit enormem Kraftaufwand gebogen und miteinander verleimt. Diese Rohlinge werden nun zu passgenauen Teilen gefräst, geschliffen, gebürstet und bekommen eine zarte Fuge. Dezente Gegenrundungen am Ende jeder meiner Lamellen lassen mich wie eine Trompetenblüte aussehen. Bürstung und Färbung mit natürlicher Lauge heben meinen natürlichen Holzcharakter hervor und geben mir eine feine, sanfte Haptik. Meine Oberfläche ist mit natürlichem Öl geschützt.“
Design — Johannes Handler
Hersteller — Rudolf Svec mit Vorreiter Stahlbau
Fotos — Johannes Handler
Das Haupt-Stiegenhaus in einem Wiener Altbau wurde vom loftartig ausgebautem Mansardendach räumlich getrennt, um eine akustische und thermische Optimierung der beiden Bereiche zu schaffen. Die natürliche Belichtung des Stiegenhauses sollte dabei erhalten bleiben. Ein dem Stiegenlauf folgender, kristalliner Glaskörper verstärkt durch Spiegelungen – ähnlich einem Tageslichtluster – die natürliche Belichtung. Durch den Abstand der Konstruktion zur darüberliegenden Dachhaut stört es das Raumgefüge des Dachlofts nicht und definiert das Stiegenhaus als eine Art Glasvitrine. Verwendet wurden gestrichene Stahlprofile anstatt beschichtetem Aluminium, um die Haptik zu verfeinern, sowie Kristallglas, um eine Tönung des Glases zu verhindern. Geländer und Handlauf gehen nahtlos in die Konstruktion über.
Design — Clarissakork
Hersteller — Clarissakork
Fotos — Marcel Mayer
Kork ist ein Multitalent, natürlich und vielseitig: Kork ist antiallergen, vegan, leicht, geschmeidig, robust und reißfest. Darüber hinaus ist er schalldämmend, gelenkschonend und speichert Wärme. Kork hat eine hohe Abriebfestigkeit, ist wasserabweisend sowie salzwasser- und fleckenbeständig. Seine Eigenschaften inspirieren und verzaubern und machen ihn zum idealen Material für Teppiche. Ein Stück Papier, Fantasie und Geduld – so entstehen bei der alten japanischen Faltkunst Origami faszinierende dreidimensionale Objekte. Die ästhetische Einfachheit ist Inspiration für diesen Teppich. Die Kombination aus Form, Material und Applikationstechnik stellt das Origami auf einer zweidimensionalen Fläche dar. Die zwei Korklederfarben sorgen für das markante Design und für einen Blickfang auf jedem Boden. Alle Produkte werden zu 100 Prozent in Handarbeit in der österreichischen Manufaktur im Bregenzerwald gefertigt – nachhaltig und schadstofffrei. Das Korkleder stammt aus Portugal.
Design — Flowfactory GmbH | Florian Holzmayer
Hersteller — Pecherstofer GmbH
Fotos — Thomas Schlader
Balcosy ist die einzigartige Balkonalternative für mehr Freiraum. Ganz nach dem Motto „Mach dein Fenster zum Lieblingsplatz“ kann das Produkt mit zwei Handgriffen in die geöffnete Fensternische geklappt werden und mutiert so zum Sonnenplatz in der eigenen Wohnung, und doch im Freien. Innen kann Balcosy als multifunktionaler Tisch verwendet werden. Durch Kombination mit verschiedenen Add-Ons – Sideboard, aufsteckbarer Stehtisch, Getränkehalter etc. – ergeben sich viele Nutzungsmöglichkeiten. Da Balcosy ein Möbelstück ist, kann es genehmigungsfrei sowohl in Mietwohnungen als auch in denkmalgeschützten Gebäuden verwendet werden. Kurz zusammengefasst: Balcosy – innen Tisch und außen Balkon – macht dein Fenster zum Lieblingsplatz, ohne Bauverhandlung, passend für jedes Fenster, mit zwei Handgriffen genehmigungsfrei montiert.
Design — Christian Kroepfl & Andres Fredes
Hersteller — guut GmbH, Tischlerei Füchsl Möbelwerkstatt GmbH
Fotos — Bernhard & Ingo Kapelari
finiix ist die erste komplett in Österreich produzierte, CO2-negative Möbellinie für den Innenbereich. Die Serie besteht aus einem Bett, diversen Seitentischen, einem Sideboard, einer Bar, einem Turm und einem Kasten, und wird durch ein Sofa sowie einen Schreibtisch erweitert. Abhängig von der Produktgröße ist der jeweilige Bausatz für die Benutzerinnen und Benutzer intuitiv zu montieren und gleichzeitig leicht zu transportieren. Eigens entwickelte Verbindungstücke kommen zum Einsatz und stellen die Langlebigkeit der finiix-Möbel sicher. Durch die Reduktion auf das Wesentliche bei der Materialwahl und die Einfachheit der Verarbeitung fällt möglichst wenig Abfall beim Produktionsprozess an und die Produkte können CO2-neutral gefertigt sowie alle eingesetzten Materialien in Kreisläufen geführt werden. Die Hersteller verwenden nicht nur regionales Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung, ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit inkludiert selbstverständlich auch faire und soziale Arbeitsbedingungen.
Design — Studio Barbara Gollackner
Hersteller — Diverse
Fotos — Kathrin Gollackner
Hunderte Materialien lagern jahrelang in Depots – übriggeblieben, weil sie zerbrochen sind, falsch zugeschnitten wurden, zu viel waren oder anders sind als ursprünglich gedacht. Dabei wären sie neuwertig. R.I.B. zelebriert die Schönheit des Materials. So entsteht eine Kollektion aus übriggebliebenen Werkstoffen, die einzigartig in ihrer Materialität ist. Ein Objekt wird in neun unterschiedlichen Kombinationen aus Resten gefertigt. Jedes für sich ist ein Einzelstück. Das Objekt muss dabei formal jedem Werkstoff, jedem Bearbeitungsverfahren und jeder Materialstärke entsprechen. Die Materialien sind aus Lagern von Handwerksbetrieben und reichen von edelstem Steinwerkstoff bis hin zu Sicherheitsblech, von exklusiven Raritäten zu Standardmaterialien. Sie sind ein Querschnitt dessen, was in unserer Welt aus Perfektion und Überfluss übrigbleibt. R.I.B. erhöht diese Materialien, setzt sie in einen neuen Kontext und zelebriert sie in neun Objekten. Der nicht gewollte Rest wird zum begehrenswerten Einzelstück.
Gestaltung — juri troy architects
Ausführung — CaravanAtelier
Auftraggeber — Severin Althann
Fotos — Jury Troy
Das 46 m² große Wochenendhaus ist als Einraumhaus konzipiert, das sich in der Höhenentwicklung von ein- zu zweigeschossig erstreckt. Im südlichen niedrigeren Teil befindet sich der Wohnraum mit komplett öffenbarer Verglasung zum Garten und zum Grundstück querenden Bächlein. Entlang der beiden Längsseiten werden die Außenwände durch eine raumhohe, rasterähnliche Regalkonstruktion zum Innenraum erweitert. Offene Regale machen einerseits die Tragstruktur der Außenwände ablesbar und bieten gleichzeitig Stauraum und Platz für Arbeitsflächen. Die verwendeten Materialien sind hauptsächlich Fichtenholzplatten. Die Küchenarbeitsplatte, der Tisch sowie die Badmöbel sind aus weiß-melaminharzbeschichteten Birkensperrholzplatten gefertigt. Lederne Griffe, Stoffkabeln sowie Steckdosen, Schalter und Lampenhalterungen mit stylischem Retro-Flair setzen einen charakteristischen schwarzen Akzent, indem sie sich von funktionalen Elementen in Einrichtungselemente verwandeln.
Gestaltung — STUDIO LOIS Architektur Innsbruck
Ausführung — Tischlerei Kuen GmbH Innsbruck
Tischlerei Spechtenhauser, Tischlerei Huber
Auftraggeber — Schulverein der Barmherzigen Schwestern Innsbruck
Fotos — David Schreyer
Abbruch und Neubau oder Sanieren? Diese Frage stand zu Beginn der Arbeiten am 80 Jahre alten Schulgebäude im Raum. Schließlich geschah beides. Das Hauptgebäude passt sich mit seiner Putzfassade den umliegenden Villen an. Im Süden grenzt eine Kirche mit einem Hauch von Beton-Brutalismus an. Diese Kontraste wurden am dazwischen gelegenen Gelenksbau mittels einer einheitlichen Fassade vereint. Das Sammelsurium an verschiedenen Bauphasen, Fassaden und Höhen wurde in einem zeitgemäßen Fassadenkleid aus transluzenten Polycarbonatplatten zusammengefasst. Unter den verschiedensten Farbenschichten der Innenwände lag eine Betonstruktur verborgen, die auf Handwerkskunst der 70er-Jahre hindeutet. Oberflächen in natürlichen Materialien und roh belassene Betonoberflächen bilden atmosphärische Räume, die teils durch Entfernen von Wänden neu geschaffen wurden. Die Entscheidung, dem Bestand wieder Qualität zu geben, folgte dem Gedanken, ein Gebäude mit gesundem Ressourcenaufwand sensibel um- und weiterzubauen.
Gestaltung — Studio MARCH GUT
Ausführung — Tischlerei J. Pucher
Auftraggeber — Land Oberösterreich – Kulturabteilung
Fotos — Gregor Graf
Die Ausstellung im reich geschmückten Renaissance-Gebäude Innerberger Stadel durfte MARCH GUT in Szene setzen und damit auch die Dauerausstellung des Stadtmuseum Steyr gestalten. In Anlehnung an das Thema Wohlstand und Handel sind die großen und kleineren Getreidehaufen in den damaligen Lagerstätten Inspiration für die sich auftürmenden Ausstellungsbauten. Aus zementgebundenen Spanplatten gefertigt kontrastieren sie die historischen Räume aus dem 17. Jahrhundert, bewahren dennoch deren Authentizität. Vitrinen und Bildschirme sind ebenso integriert wie Texte, die mittels Direktdruckverfahren auf die Platten aufgebracht wurden. Informationen und Objekte verschmelzen zu großen Präsentationsinseln, die frei umwandert werden können. In den kleineren Nebenräumen geben die Sensen- und Nagelschmiede Einblick in das frühere Handwerk. Den Abschluss des Ausstellungsrundgangs bildet ein Raum voll Spiegel, der die Besucherinnen und Besucher zur Reflexion einlädt und mit Erzählungen der Steyrerinnen und Steyrer von heute zusammenbringt.
Gestaltung — Bogenfeld Architektur ZT GmbH
Ausführung — Tischlerei Moser GmbH
Auftraggeber — Petra Hoffmann
Fotos — Kurt Hoerbs
Die Flores Apotheke im auflebenden Stadtteil Dionysen in Traun bei Linz soll eines ausdrücken: das blühende Leben. Architektur, Farbgebung, Ausstrahlung und Logo spiegeln dieses wider. Das völlig neue Konzept macht aus der Apotheke im Erdgeschoß des neuen Ärztezentrums einen einzigartigen Ort. Die Apotheke ist offen, hell, einladend und soll ein wohliges Gefühl vermitteln. Im Zentrum steht der stimmige Name: Flores – die Blüte der Heilpflanze. Dieser war ausschlagend für das Farbkonzept im eigens kreierten „FloresRosa“. Auch die Architektur orientiert sich an den Blättern dieser Blüte und erinnert an Schichten – von öffentlich zu privat und diskret, je weiter man nach hinten gelangt. So sind die Apothekerinnen und Apotheker zu hundert Prozent ins Geschehen eingebunden, können aber dennoch in Ruhe arbeiten.
Gestaltung — destilat Design Studio
Ausführung — Auböck Bau Büro
Auftraggeber — Firma Auböck
Fotos — Jürgen Grünwald
In die erweiterten Büroräumlichkeiten der Baugesellschaft Auböck ließ der Gestalter ein Gefühl der Offenheit und des Miteinanders durch transparente Trennwände und ein zeitgemäßes Design einziehen, das sich an der Formensprache der 60er-Jahre orientiert. Neben den Offices und einem en-suite-Bad im Chefbüro präsentiert sich auch eine offene Lounge-Küche in schlichtem, geradlinigem Look. Charakteristische Werkstoffe gibt es im lichten Raumgefüge einige zu entdecken: lebhaft geflammten Marmor, der die Rückwand des Loungebereichs bildet und in Beistelltischen zitiert wird, dazu dunkel gebeiztes Holz, das sich in Türen und Einbaumöbeln wiederfindet. Ebenso gestanztes Kupferblech, das in seiner versetzten Anordnung mit Licht und Schatten spielt und zum zentralen Gestaltungselement des Designs avanciert. Die neue Innenarchitektur bietet auch der unternehmenseigenen Kunstsammlung den angemessenen Rahmen und eröffnet dem Familienunternehmen ein Arbeiten in zeitgemäßen Bürostrukturen.
Gestaltung — MEGATABS architekten ZT GmbH
Ausführung — Josef Göbel GmbH
Auftraggeber — Privat
Fotos — Leonhard Hilzensauer
Die Weinbar ist ein Ort für Genießerinnen und Genießer erlesener Weine und kleiner Köstlichkeiten. Ziel war, eine Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Jetzt zu finden. Hierfür wurden klassische „Wiener Kaffeehaus“-Elemente neu interpretiert, ohne dabei den Charme vergangener Tage zu verlieren. Das Interieur, umhüllt von blaugrünen Wänden mit Stuckelementen, setzt die Bar aus schwarzem Marmor in Kombination mit Messing gekonnt in Szene. Der eigens designte Luster scheint schwerelos über der Bar zu schweben. Ein 100 Jahre alter Parkettboden sowie Tische im Wiener Kaffeehausstil und Kugellampen runden das Gesamtkonzept ab. Die Weinbar gliedert sich in zwei Zonen, wobei der vordere Bereich eine ungezwungene Atmosphäre vermittelt. Die an den Seitenwänden positionierten „Separees“ schaffen einen entspannten Rahmen speziell für kleinere Gruppen. Ein langer Tisch bildet das Zentrum im hinteren Bereich des Lokals, umgeben von einem Weinregal in Form eines Apothekerschrankes und einer begehbaren Kühlvitrine– das perfekte Ambiente für Weinverkostungen.